Kirschlorbeer

Prunus laurocerasus, Rosengewächse

Bestimmungsmerkmale:
Der Kirschlorbeer wächst als Strauch 2-4 m hoch, teilweise auch höher. Er hat weiße, 8 mm große, duftende Blüten, die in  etwa 12 cm langen Trauben stehen. Die Blütezeit ist von April - Mai, mitunter auch noch mal im September. Von August - September entwickelt der Strauch seine fleischigen, ovalen (kirschähnliche) Steinfrüchte, die zuerst grün sind und sich später schwarz verfärben. Die Blätter des Kirschlorbeers sind ledrig - glänzend, dunkelgrün, haben eine längliche ovale (lorbeerähnliche) Form und werden 8-15 cm lang. Sie sind wintergrün und riechen beim Zerreiben nach Bittermandelöl.

Standort und Verbreitung:
Der Strauch ist in Westasien und Südosteuropa heimisch und wächst dort auch als Baum. Bei uns findet man ihn als Zierstrauch in Gärten und Parkanlagen. Er ist recht häufig zu finden.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Vorwiegend Blätter und Samen des Kirschlorbeers enthalten blausäurehaltige Glycoside. Das Fruchtfleisch ist nahezu giftfrei. Vergiftungsgefahr besteht für Kinder, die Samen lange zerkauen und damit die blausäurehaltigen Glycoside freisetzen. Somit ist eine Vergiftung mit den Steinen nur theoretisch möglich, in der Praxis aber nicht zu erwarten. Ein reines Verschlucken der Steine hat keine Vergiftung zur Folge. Möglich ist eine Vergiftung allerdings über die Blätter. Eine Vergiftung würde sich zuerst durch Übelkeit, Erbrechen, Brennen im Mund und Reizungen von Magen und Darm zeigen. Bei starker Vergiftung würde das Gift eine tödliche Lähmung des Atemzentrums hervorrufen.

Tiergiftig:
Kirschlorbeer ist giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Hunde und Katzen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster, aber auch für Vögel. Eine Vergiftung zeigt sich in Speichelfluss, Reizungen der Schleimhäute, Magen- und Darmstörungen, Erregung, Atemproblemen; bei starker Vergiftung kommt es zu Atemlähmung. Die tödliche Menge für Rinder beträgt 500 - 1000 g Kirschlorbeer-Blätter. Bei Pferden sind nachgewiesenermaßen Todesfälle vorgekommen.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Das Öl des Kirschlorbeers wirkt entkrampfend und wird bei Asthma und Keuchhusten eingesetzt.
Die Homöopathie verwendet die Pflanze bei Husten, Heiserkeit und Herzschwäche.

Name:
Der deutsche Name weist einerseits auf die kirschähnlichen Früchte, andererseits auf die lorbeerähnlichen Blätter des Strauches hin. Der Gattungsname Prunus bedeutet im lateinischen Pflaume und geht auf das griechische prunos für Wilder Pflaumenbaum zurück. Diesen Gattungsnamen tragen auch Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Schlehen und Mandeln. Der Artname laurocerasus besteht aus den Worten laurus für Lorbeer und cerasus für Kirsche.

Geschichtliches:
Der Kirschlorbeer wurde schon im 16. Jahrhundert in Südeuropa und England als Zierstrauch angepflanzt.