Mäusedorn
Ruscus aculeatus Spargelgewächse
Bestimmungsmerkmale:
Der Mäusedorn hat unscheinbare kleine, grünlich-weiße Blüten, aber um so auffälligere rote Beeren. Die “Blätter” sind eigentlich abgeflachte Triebe, mit stechenden Spitzen.
Standort und Verbreitung:
Die Pflanze ist vorwiegend in Südeuropa beheimatet. Sie wächst wild auch am südlichen Fuß der Alpen, Steiermark, Wallis, Südtirol und Tessin.
Mäusedorn ist eine recht genügsame Pflanze, er wächst auf allen, nicht zu feuchten Böden.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Samen des Mäusedorns enthalten Saponine, die schleimhautreizend wirken.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Mäusedorn hat entzündungshemmende und blutstillende Eigenschaften, ferner wirkt er harntreibend. Er wird als Venentherapeutikum eingesetzt und hilft auch bei Hämorrhoiden.
Name:
Der Mäusedorn trägt den botanischen Namen Ruscus aculeatus. Ruscus nannten ihn schon die alten Römer und aculeatus bezieht sich auf die spitzen “Blätter”.
Geschichtliches:
Die Metzger flochten Mäusedornzweige in die Schnüre der aufgehängten Schinken, somit wurden die Mäuse durch die Dornen abgehalten an den Schinken zu knabbern. Der Mäusedorn wird schon von Dioscurides, einem Heilpflanzengelehrten aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. beschrieben. Auch in den mittelalterlichen Werken fehlt die Pflanze nicht. So schreibt der Theologe und Pflanzenforscher Hieronymus Bock (1498 - 1554) in seinem Kräuterbuch: “ Der Samen von disem Dorn würt gebraucht inn der Arzney für den Stein/harnwind / unnd der Weyber blödigkeit (damit ist nicht Dummheit sondern Unpässlichkeit gemeint). Dioscurides will es soll diser samen die Galsucht auch vertreiben / nemlich die wurzel inn Wein gesotten unnd gedruncken. Es sollen auch die jungen Dolden im Meyen inn der Speiß gut zu essen sein / gleich wie man junge Hopffen unnd Spargen bereyt / inn unserm Land ißts nicht breuchlich.” Den Metzgern dienten die Zweige früher zum reinigen der Hackblöcke, daher kommt der englische Name butcher´s broom, was “Metzgerginster” bedeutet.