Deutsche Mispel
Mespulus germanica
Bestimmungsmerkmale:
Die Deutsche Mispel wächst als Strauch oder auch als kleiner Strauch. Die weißen Blüten haben einen Durchmesser von 2 - 3 cm und erscheinen von Mai - Juni. Die Blätter sind breit-lanzettlich. Bei den Früchten handelt es sich um Scheinfrüchte, das heisst, im Inneren, umgeben vom Fruchtfleisch, stecken die harten Steinkerne; es sind gewöhnlich 2 - 5 Stück. Die Scheinfrüchte haben eine braune, behaarte Schale und sind apfelförmig. Bitte die Pflanze nicht wegen ihrer Namensähnlichkeit verwechseln mit der Zwergmispel (Cotoneaster).
Standort und Verbreitung:
Die Deutsche Mispel bevorzugt trockene und kalkarme Standorte, sie mag es warm im Sommer und mild im Winter. Man findet sie in lichten Wälder und in Gebüschen. Ihre ursprüngliche Heimat war Südwestasien und Südosteuropa.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Deutsche Mispel ist ungiftig.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Früher pflanzte man den Strauch wegen seiner Früchte an, die zum Kochen von Marmelade und Mus und zum Saften verwendet wurden. Ähnlich wie der Apfel, enthalten die Früchte der Mispel viel Pektin, daher eignen sie sich gut für Gelees.
Name:
Die Pflanze heißt mit botanischem Namen Mespilus germanicus. Mespilus ist der alte lateinische Name für diese Art und germanicus bedeutet Bekannterweise deutsch.
Geschichtliches:
Der Arzt Claudius Galen (131 - 202 n. Chr.) beschreibt schon die Wirkung der Mispel und natürlich ist sie auch in den Kräuterbüchern des Mittelalters erwähnt. So lesen wir beim Apotheker Tabernaemontanus (1520 - 1590) unter anderem folgendes: “Die harten Steinlinden in der Frucht sollen ein gewisse Kunst seyn wider den Stein in Nieren und Blasen. Die dürren Blätter zu Pulver gestossen / und eingestreuet / hefften zusammen die Wunden und stillen das Blut.”