Weißdorn
Crataegus spec. Rosengewächse
Bestimmungsmerkmale:
Gewöhnlich unterscheiden wir zwischen dem Eingriffeligen Weißdorn (Crataegus monogyna) und dem Zweigriffeligen Weißdorn (Crataegus laevigata), es gibt in Europa aber noch weitere Arten und Züchtungen. Eine davon ist der Rotdorn (auch Crataegus laevigata, bekannt sind die Züchtungen ´Paul´s Scarlet`, ´Punicea`und ´Punicea Flore Pleno`). Der Weißdorn wächst als Strauch und erreicht manchmal sogar Baumhöhe (bis 12 m ). Er trägt, wie schon der Name sagt, Dornen und weiße Blüten (die mitunter rot angelaufen sind) in einer aufrechten Doldenrispe. Die dunkelroten Früchte reifen im August. Sie schmecken mehlig. Die Laubblätter sind beim Zweigriffeligen Weißdorn 3-5teilig, beim Eingriffeligen 5-7teilig, im Umriss sind sie verkehrt-eiförmig. Der Eingrifflige Weißdorn trägt in seinen Blüten nur 1 Griffel (mitunter aber auch 2), der Zweigrifflige Weißdorn trägt, wie schon der Name sagt, 2 Griffel (aber mitunter auch 3). Ab und an kann man in unseren Breiten auch angepflanzt den Hahnendorn sehen (Crataegus crus-galli).
Den Scharlach-Weißdorn (Crataegus pedicellata) findet man bei uns angepflanzt an Straßen und Böschungen; er stammt aus dem östlichen Nordamerika.
Standort und Verbreitung:
Weißdorn ist bei uns sehr häufig anzutreffen. Man findet ihn nicht nur in Wäldern und Gebüschen, sondern auch viel an Straßenrändern und in Gärten. Sein Verbreitungsgebiet reicht bis nach Skandinavien und Großbritannien. Weißdorn wächst bis zu einer Höhe von 1600 m. Der Hahnendorn hat seine Heimat in Nordamerika, er wächst bei uns als Zierstrauch.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Weißdorn, Rotdorn und Hahnendorn sind ungiftig.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Weißdorn ist ein hervorragendes Mittel bei Herzerkrankungen, Herz- Kreislaufschwäche, Herzklopfen, Herzstichen, Angina pectoris und Arterienverkalkung. Die Droge hat die Eigenschaft den Blutdruck zu regulieren, das heißt zu hohen Blutdruck zu senken, vor allem aber zu niedrigen Blutdruck anzugleichen. Weißdorn kann unbedenklich über mehrere Monate und Jahre, auch als Vorbeugemittel, eingenommen werden. Weißdorn findet auch Anwendung in der Homöopathie.
Name:
Im Volksmund nannte man den Weißdorn früher auch Hagdorn, Hanweide, Haynerholz, Mehlbaum und Mehlbeerbusch.
Der wissenschaftliche Name des Zweigriffligen Weißdorns ist Crataegus laevigata. Der Gattungsname Crataegus bezieht sich möglicherweise auf sein festes Holz ( griech. krataios für stark, fest). Der Hahnendorn verdankt seinen Namen wohl den gedrehten Dornen, die an Hühnerkrallen erinnern.
Geschichtliches:
Die medizinische Nutzung der Pflanze war in früheren Zeiten nicht bekannt. Erst im 19. Jahrhundert nahm die Weißdorndroge Einzug in den Arzneimittelschatz. Die roten Früchte allerdings wurden schon früher von der ärmeren Bevölkerung gegessen und dienten in Notzeiten als Mus sowie getrocknet als Mehlzusatz.