Giftlattich
Lactuca virosa Korbblütengewächse
Bestimmungsmerkmale:
Der Giftlattich erreicht eine Höhe von 1,5-2 m und trägt gelbe Korbblüten, die zu 12-16 Stück einen Blütenstand bilden. Die Pflanze enthält einen weißen Milchsaft. Die Blätter sind eiförmig, von blaugrüner Farbe und haben in der Mitte ihrer Unterseite Stacheln. Der Blattrand ist spitz gezähnt. Der Giftlattich blüht von Juli - September.
Standort und Verbreitung:
Die Pflanze hat ihre Heimat im Mittelmeergebiet und wurde bei uns durch seinen Anbau als Heilpflanze eingeführt. Er wächst verwildert an steinigen, trockenen und warmen Stellen. Sein Verbreitungsgebiet ist Süd- und Mitteleuropa.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
In der ganzen Pflanze, besonders aber im Milchsaft, finden sich verschiedene Giftstoffe, unter anderem Lactucin, Lactupicrin und Taraxasterol. Eine Vergiftung mit dem Giftlattich ist heutzutage selten geworden, früher kamen Vergiftungen häufig durch Verwechslung mit Salat vor. Die Vergiftungssymptome wären Schweißausbrüche, erhöhte Atem- und Pulsfrequenz, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Pupillenerweiterung. Der Vergiftete zeigt auch ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Bei Starker Vergiftung kann der Tod durch Herzstillstand erfolgen.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Der Milchsaft des Giftlattichs hat narkotische Eigenschaften.
Er wird in der Homöopathie bei Schlaflosigkeit und Reizhusten verwendet
Name:
Die deutsche Bezeichnung Lattich, sowie der Gattungsname Lactuca haben ihren Ursprung im lateinische Wort lac für MilchDer Artname virosa bedeutet, dass die Pflanze giftigen Saft führt.
Geschichtliches:
Im alten Griechenland wurde der Giftlattich zur Verfälschung von Opium benutzt und auch im alten Rom galt er als Beruhigungsmittel. Die aus der Pflanze gewonnene Droge Lactucarium war ein anerkanntes Heilmittel, obwohl mit ihrer Verwendung auch oft Vergiftungen einhergingen. Früher wurde die Pflanze auch zusammen mit Bilsenkraut und Schierling in der Chirurgie als Betäubungsmittel verwendet.