Hundspetersilie

Aethusa cynapium Doldengewächse

Bestimmungsmerkmale:
Die Hundspetersilie trägt Doldenblüten, die aus 10 - 20 Strahlen bestehen. An der Außenseite der Döldchen hat die Pflanze 3 nach unten gerichtete Hüllblätter. Die Blütenblätter sind etwa 1 mm lang. Der Stängel ist kantig und oft schmutzigrot überlaufen. Die Blätter der Hundspetersilie glänzen an ihrer Oberfläche und sind 2 - 3fach gefiedert. Die Pflanze wird bis zu 1 m hoch und blüht von Juni - Oktober. Die Hundspetersilie wird teilweise mit der Gartenpetersilie verwechselt, was zu schweren Vergiftungen geführt hat. Die Hundspetersilie wird erheblich größer als die Gartenpetersilie, auch hat sie keinen so angenehmen Geruch (riecht fast knoblauchähnlich). Es sind auch Verwechslungen mit der Wilden Möhre vorgekommen. Der Geschmack der Hundspetersilie ist scharf und brennend.

Standort und Verbreitung:
Die Pflanze wächst auf Lehmboden, an Wegen und Äckern, sowie auf Schuttplätzen. Sie braucht stickstoffhaltigen Boden.
Man findet sie zerstreut in ganz Europa.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Hundspetersilie enthält unter anderem das Alkaloid Aethusin, das mit dem im Schierling enthaltenen Coniin vergleichbar ist. Der Vergiftungsverlauf ist somit dem des Schierlings ähnlich. Es kommt zu Brennen im Mund und Rachen, zur Pupillenerweiterung und zu Sehstörungen. Der Patient muss sich erbrechen und leidet unter Durchfällen und Leibschmerzen. Bei starker Vergiftung trübt sich das Bewusstsein, es beginnt aufsteigende Lähmung, der Patient stirbt letztlich an Atemlähmung. Die ersten Vergiftungsanzeichen beginnen etwa eine Stunde nach Aufnahme des Giftes.

Tiergiftig:
Die Pflanze ist auch für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Hunde und Katzen, Hasen, Kaninchen Meerschweinchen und für Vögel stark giftig. Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Unlust zum Fressen, Magen- und Darmbeschwerden, erst verlangsamter, dann erhöhter Puls, aufsteigende Lähmung bis zum Erreichen der Atmung, schließlich Tod durch Atemlähmung. Die tödliche Dosis für Rinder liegt bei 15 Kg des frischen Krauts. 

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Pflanze wird homöopathisch bei verschiedenen Arten von Krämpfen eingesetzt.

Name:
Die Hundspetersilie heißt mancherorts auch Glanzpeterlein, Tollpetersilie und Gartengleiße. Da von ihr, im Gegensatz zur Gartenpetersilie, kein Nutzen ausgeht, nannte man sie abwertend Hundspetersilie. Der Gattungsname Aethusa entspringt dem griechischen Wort aitho für brennen und weist auf den scharfen Geschmack der Pflanze hin. Möglicherweise stand aber auch das griechische Wort aithusa - die Glänzende bei der Namensgebung Pate, da die Hundspetersilie glänzende Blätter hat. Der Artname cynapium bedeutet übersetzt Hundspetersilie, zusammengesetzt aus dem griechischen Wort kynos für Hund und apium für den Sellerie, der ebenfalls ein Doldengewächs ist.

Geschichtliches:
Die Pflanze war schon in prähistorischen Zeiten bekannt, was man anhand von Früchtefunden in Pfahlbauten herausgefunden hat. Im Mittelalter wurde die Hundspetersilie als anerkannte Heilpflanze genutzt.