Scharfer Mauerpfeffer
Sedum acre Dickblattgewächse
Bestimmungsmerkmale:
Der Scharfe Mauerpfeffer trägt sternförmige, gelbe Blüten mit 5 Blütenblättern. Die Blüten stehen in Dolden an den kriechenden bis aufsteigenden Stängeln. Die Blätter sind dickfleischig, klein und eiförmig. Die Blütezeit ist von Juni - August. Die Pflanze hat einen scharfen, pfefferartigen Geschmack und wird 5 - 15 cm hoch.
Standort und Verbreitung:
Der Scharfe Mauerpfeffer ist an Mauern, Felsen, steinigen Wegen, Bahnschotter und auf steinigen Rasen zu Hause. Er benötigt kalkhaltigen Boden. In Steingärten wird er gerne als Zierpflanze gezogen. Sein Verbreitungsgebiet ist in ganz Europa.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Pflanze enthält Piperidinalkaloide. Beim Kauen verursacht der scharf schmeckende Saft Brennen in Mund- und Rachen sowie Brechreiz. Bei Aufnahme größerer Mengen kann es auch zu Erregungen und Krämpfen sowie zu Betäubungs- und Lähmungserscheinungen kommen. Tödliche Dosen bewirken Atemlähmung. Starke Vergiftungen sind heutzutage so gut wie ausgeschlossen, da diese vielfach durch falsche Anwendung der Pflanze in der Volksheilkunde vorgekommen sind.
Tiergiftig:
Mauerpfeffer ist giftig für Landschildkröten, allerdings nur für die europäischen Arten, afrikanische sollen immun sein. Eine Vergiftung zeigt sich in Nierenproblemen.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Homöopathie findet der Scharfe Mauerpfeffer Anwendung bei Hämorrhoiden.
Name:
Standort und Geschmack waren ausschlaggebend für den Namen der Pflanze. Eine weitere Bezeichnung ist Scharfe Fetthenne. Der Gattungsname Sedum leitet sich vom lateinischen sedere für sitzen ab, womit die niedere Wuchsform der Gattung gemeint ist. Der Artname acre bedeutet scharf.
Geschichtliches:
Schon im alten Griechenland war der Mauerpfeffer bekannt und auch im Mittelalter wurde er als Arzneipflanze verwendet.Man nahm ihn damals bei Hautkrankheiten, gegen Epilepsie und auch als Abtreibungsmittel.