Garten-Wicke, Platterbsen
Lathyrus spec. Schmetterlingsblütengewächse
Bestimmungsmerkmale:
Platterbsen haben Schmetterlingsblüten, die entsprechend der Art blau, violett, rot oder gelb gefärbt sind. Es sind, bis auf einige Ausnahmen Rank- und Kletterpflanzen, die gefiederte Laubblätter tragen. Die Samen der Platterbsen reifen in Hülsen heran. Verbreitet ist z. B. die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), die Wald-Platterbse (Lathyrus sylvestris) und die Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis).
Standort und Verbreitung:
Platterbsen und Wicken sind in ganz Europa verbreitet. Viele Arten werden als Zierpflanzen in Gärten gehalten, dazu zählen die Garten-Wicke (Lathyrus odoratus), die Gold-Platterbse (Lathyrus luteus), die Frühlings-Platterbse oder Fasanen-Wicke (Lathyrus vernus) sowie verschiedene andere Zuchtarten.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Vergiftungen mit den erwähnten Arten sind bei uns kaum zu befürchten. Verschiedentlich wird von starkem Erbrechen berichtet. Werden allerdings die Früchte als Nahrungsmittel genutzt, so kann es zu Störungen des Nervensystems (Krämpfe, Gliederzittern) kommen. Insbesondere in Ländern des Mittelmeergebiets traten verschiedentlich Vergiftungen auf.
Tiergiftig:
Platterbsen wirken giftig auf Pferde, Rinder und Kühe. Die Vergiftungssymptome zeigen sich durch Schweißausbrüche, Erregung, Schwäche, Kehlkopfpfeifen, durch Lähmungen bedingte Gangprobleme mit Taumeln, Atemnot, Hautausschläge sowie durch Magen- Darmbeschwerden. Wicken sind als Futter für Hasen und Kaninchen nicht geeignet.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Saat-Platterbse (Lathyrus sativus) wird in der Homöopathie bei Schüttellähmung und multipler Sklerose eingesetzt.
Name:
Die Bezeichnung Platterbse bezieht sich auf die Früchte der Pflanzen, der Name Wicke hat sich aus dem lateinischen Wort Vicia entwickelt. Der Gattungsname Lathyrus ist der griechische Name für Pflanzen dieser Gattung gewesen.
Geschichtliches:
Wickensamen dienten im Altertum vielfach als Nahrungsmittel, die ältesten Funde stammen aus der Bronzezeit. Die zu den Wicken zählende Ackerbohne war schon im alten Ägypten bekannt und im alten Griechenland wurden die hellen und dunklen Bohnen zu Wahlzwecken und Losentscheidungen benutzt. Die Römer brachten mit ihr Opfer dar und verwendeten sie auch als potenzsteigerndes Mittel. Auch im Mittelalter zählten die Platterbse und Wicken zu den Arzneipflanzen. Unter anderem verwendete man Wicken gegen Bisse von Schlangen, Hunden und auch Menschen.