Echte Walnuss

Juglans regia Walnussgewächse

Bestimmungsmerkmale:
Die Echte Walnuss wächst als Baum und wird 10 - 25 m hoch. Weibliche und männliche Blüten finden sich an einem Baum, die weiblichen Blüten stehen in Ähren, die männlichen als hängende Kätzchen. Die Blütenfarbe ist grünlich. Die kugeligen bis eiförmig-kugeligen Früchte haben außen eine glatte, grüne Schale, die im Verlauf der Reife rissig und braun wird, innen enthalten sie die bekannten Walnüsse. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und duften beim Zerreiben aromatisch, daher sollen sie auch Mücken und Fliegen fern halten.

Standort und Verbreitung:
Die Walnuss wächst gewöhnlich angepflanzt in Gärten, ist aber auch verwildert in klimatischen milden Lagen anzutreffen. Sie braucht kalkreichen Lehmboden.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Walnuss ist für den Menschen ungiftig, allerdings können magenempfindliche Personen auf die Blätter mit Übelkeit und Erbrechen reagieren (Tee), bzw. sich theoretisch an den Schalen vergiften, siehe nächster Abschnitt.

Tiergiftig:
Das Kernholz der Walnuss ist für Pferde giftig und kann zu Hufrehe führen. Praktisch ist eine Vergiftung aber wohl ausgeschlossen; es ei den Pferde knabbern an gefällten Walnuss-Bäumen oder Möbeln. Die Fruchtschale, in der die Walnuss steckt, kann von Pilzen (Penitrem A) befallen sein, die Giftstoffe bilden können. Diese Gifte können zu Nervenkrämpfen führen. Walnuss-Schalen aber auch Nüsse, die mit dem Pilz befallen sind, wirken giftig auf Hunde. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Zittern und auch Nervenkrämpfe. Aber auch grüne Walnuss-Schalen (vom Baum herab gefallen), die nicht von Pilz befallen sind, können, aufgrund der Gerbsäure, Magen-und Darmbeschwerden und Durchfälle verursachen.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Heilkunde werden die gerbstoffhaltigen Walnussblätter bei Reizungen der Darmschleimhaut und der Magenschleimhaut eingesetzt. Sie eignen sich sehr gut zur Behandlung von Hautkrankheiten, wie Ekzeme und Akne.
Die Nüsse sind reich an pflanzlichem Eiweiss, ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen (A, B-Komplex, C und E ) sowie an Mineralstoffen (Kalzium, Zink, Eisen). Aus den Nüssen wird Öl gepresst und für Farben verwendet. Im Mittelalter nahm man an, dass die Walnuss Krankheiten des Gehirns heilen könne, ging man doch von der damals gültigen Signaturenlehre davon aus, dass eine Pflanze bzw. deren Teile durch Form und Farbe anzeigt, für welche Krankheiten wir Menschen sie nutzen können. Schaut man sich einen Walnusskern an, so ist dieser einem menschlichen Gehirn doch recht ähnlich. Und so weit hergeholt scheint die Signaturenlehre  nicht zu sein, denn Walnüsse sind in der Tat eine ausgezeichnete Gehirn- und Nervennahrung. Sie sind auch in der Lage den Cholesterinspiegel zu senken, sie stärken das Herz und sind ein guter Aufbau nach einer Rekonvaleszenz (Erholung nach Krankheit).

Name:
Der Name Walnuss stammt  von Welsche Nuss (die Deutschen bezeichneten früher die Römer und Kelten als Welschen). Weitere Namen waren Steinnuss und Christnuss. Der botanische Gattungsname Juglans stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie dem “Jupiter geweihte Frucht”. Der Artname regia heisst königlich (königliche Nuss).

Geschichtliches:
Der Botanik-Gelehrte Dioscurides (1. Jahrh. n. Chr.) beschreibt die Walnuss in seinen Werken. Der griechische Heilkundige Galen (131 - 202 n. Chr.) nutzte laut Überlieferungen schon die Blätter der Walnuss, während früher nur die Früchte Verwendung fanden. Beim Apotheker Tabernaemontanus (1520 - 1590) lesen wir: “Um St. Johannes Tag stosse man die grüne Nuss und brenne ein Wasser daraus / welches man zum Gebrauch halte. Diß Wasser soll gut seyn zur Zeit der Pestilenz / wann man einen Trunck darvon thut / soll es dem Gifft und der Pestilentzischen Luft Widerstand thun....”