Winterling
Eranthis hyemalis, Hahnenfußgewächse
Bestimmungsmerkmale:
Winterling ist einer der ersten Frühlingsblumen, nicht selten, dass er seine gelben Blüten im Schnee zeigt. Die Blüten haben meist 6 Blütenblätter und stehen am Ende des Stängels, direkt über den tief eingeschnittenen grünen Stängelblättern. Die Blüten erscheinen vor den Blättern. Blütezeit ist Januar – März, Winterling wächst 5-15 cm hoch. Die Blüten öffnen sich bei Sonnenschein und nicht zu kalten Temperaturen. Im geschlossenen Zustand können sie sich selbst bestäuben.
Standort und Verbreitung:
Aus seiner Heimat, dem Mittelmeergebiet, ist diese Pflanze zu uns gekommen und aus Gärten verwildert. Man findet sie in Weinbergen und lichten Gebüschen. Ihr Vorkommen ist aber selten. Das vermutlich größte natürliche Vorkommen des Winterlings in Mitteleuropa ist im Rautal bei Jena, genauer gesagt erreicht man die Stellen über den Stadtteil Closewitz (Hinweisschild im Ort beachten). Die Pflanzen kamen im 17. Jahrhundert mit Weinbauern aus dem Mittelmeergebiet in die Gegend. Nahe liegend ist die Annahme, dass sich Zwiebeln oder auch Samen des Winterlings in den Wurzelballen der Weinreben befanden. In den 30 Jahren zwischen 1960 und 1990 vergrößerte sich das Areal der Winterlinge im Rautal um das vierfache auf 8000 m2. Vermutlich ist die Fläche heute noch größer. Es ist durchaus möglich, dass sich die klimatischen Veränderungen positiv auf die Ausbreitung der maritimen Pflanzen ausgewirkt haben.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Winterling enthält Glycoside von Chromon-Derivaten. Die Behauptung in vielen Büchern, die Inhaltsstoffe seien Glycoside der Bufadienoliden, ist wohl mittlerweile überholt. Dennoch soll eine Winterling-Vergiftung Wirkung auf die Herztätigkeit haben sowie Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle verursachen. In der Knolle finden sich die meisten Wirkstoffe, es gilt aber die ganze Pflanze als giftig.
Tiergiftig:
Möglicherweise giftig für Weidetiere. Vergiftung ist aber kaum zu erwarten, da die Tiere gewöhnlich keinen Kontakt mit der Pflanze bekommen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die Pflanze auf andere Tiere toxisch wirkt.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Pflanze findet keine medizinische Anwendung.
Name:
Ihren deutschen Namen erhielt der Winterling aufgrund seines frühen Blühzeitraums. Darauf weist auch der botanische Artname hyemalis (winterblühend, winterlich) hin. Der Gattungsname Eranthis setzt sich zusammen aus den griechischen Worten éar für Frühling sowie ánthe für Blüte.