Allermannsharnisch

Allium victorialis

Allermannsharnisch ist eine Gebirgspflanze, die in Höhen von 1000 bis 2600 m wächst. Dort findet man ihn zwar selten, aber wenn, tritt er in Massen auf. Er blüht von Juli bis August und wächst bis zu 90 cm hoch.
Zu finden ist er auf Wiesen und Weiden, aber auch in Felsspalten.
Er ist in den europäischen Hochgebirgen zu Hause, aber auch im Ural, und auf den Aleuten, einer Inselkette vor Alaska.
Der Allermannsharnisch zählt zu den Lauchgewächsen und ist damit durch die Gattung Allium verwandt mit dem Bärlauch, der Zwiebel, dem Knoblauch und vielen anderen.
Allium ist der lateinische Name des Lauchs und victorialis bedeutet siegend.
Allermannsharnisch, man nannte ihn auch Siegwurz, besser gesagt die Zwiebel, galt als alte Schutz- und Zauberpflanze. Die Zwiebel ist mit Fasern umhüllt, was das Kettenhemd der alten Ritter symbolisieren sollte.
Man trug die Zwiebel als Schutz gegen Verletzungen und Unfälle, aber auch als Schutz vor bösen Geistern. Dazu nagelte man sie auch über Türen und legte sie kleinen Kindern in die Wiege und ins Bett. Aus der Wurzel wurde menschenähnliche Figuren geschnitzt und zu hohen Preisen verkauft. Allermannsharnisch galt auch als Schutzpflanze der Bergleute.
Im Dreißigjährigen Krieg war die Zwiebel des Allermannsharnischs häufig im Gebrauch.
Der Pflanzenname an sich bedeutet Jedermanns Schutz oder Rüstung, denn Harnisch ist die Bezeichnung für Ritterrüstung.
Allermannsharnisch wird und wurde in der Heilkunde verwendet, ähnlich wie der Bärlauch, als blutreinigendes Mittel und auch als Gewürz.
Die Volksheilkunde verwendete die Pflanze gegen Würmer.