Es muss nicht immer exotisch sein: Heimische Heilpflanzen für Haut und Harnwege
Schon seit Urzeiten kennt und schätzt man die Apotheke der Natur. Und trotz aller unbestreitbaren Fortschritte der Pharmakologie sind pflanzliche Heilkräfte auch in unserer heutigen Zeit bei vielen Beschwerden nach wie vor die erste Wahl. Das ist wenig verwunderlich, immerhin muss man meistens mit geringeren Risiken und Nebenwirkungen rechnen. Und man muss in vielen Fällen nicht einmal in ferne Kontinente schauen, denn auch die heimische Pflanzenwelt hat viel Heilkraft zu bieten. Schauen wir uns das anhand der Haut und der Harnwege einmal etwas näher an.
Hautsache natürlich
Die Haut ist unser größtes Organ – und als solches weit mehr als nur eine äußere Hülle. Sie schützt den Körper vor allen äußeren Einflüssen, reguliert die Temperatur und trägt sogar zur Entgiftung bei. Damit all das bestmöglich funktioniert, sollten wir unserer Haut natürlich die bestmögliche Pflege und Behandlung zukommen lassen.
Dazu gehört auch, Hautverletzungen frühzeitig zu erkennen und etwas dagegen zu tun. In dieser Hinsicht erfreuen sich das australische Teebaum- und das indische Neemöl mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften wachsender Beliebtheit. Doch auch hierzulande gibt es verschiedene Heilpflanzen mit vergleichbarer Wirkung: Die Ringelblume, die Kamille und das Johanniskraut wirken erwiesenermaßen wundheilend. Übrigens kann man mit Kollagen dazu beitragen, die jugendliche Elastizität der Haut lange zu erhalten.
Auch für gesunde Harnwege ist mehr als ein Kraut gewachsen
Insbesondere die weibliche Anatomie ist für Entzündungen der Harnwege besonders anfällig. Und oftmals passiert es genau dann, wenn man (frau!) es am wenigsten gebrauchen kann, beispielsweise im Urlaub. Die Mannose kann möglicherweise ein vorbeugender Schutz sein, denn dadurch können sich schädliche Keime nicht so leicht in den Harnwegen festsetzen.
Wer sich dennoch eine Infektion einfängt, findet in der Natur wirkungsvolle Hilfe. Saft und Auszüge aus der Cranberry können Linderung verschaffen, zudem ist der Katzenbart (Orthosiphon) eine in der Alternativmedizin gerne verwendete Pflanze. Aber auch hier müssen wir nicht zwingend in die exotische Ferne schauen: Birken- und Brennnesselblätter sowie der Schachtelhalm haben harntreibende, entzündungslindernde Eigenschaften.
Schluss mit der Exotik? Nicht ganz …
Heilpflanzen und Superfoods gibt es auch bei uns – auch wenn sich viele Anbieter gegenseitig darin überbieten, auch hierzulande immer neue Wunderpflanzen zu etablieren. In dieser Hinsicht lohnt sich ein genauerer Blick: Wie anhand der beiden Beispiele gezeigt, gibt es für sehr viele Anwendungsgebiete nicht nur exotische Heilkräuter, die aus anderen Teilen der Welt eingeflogen werden müssen. Stattdessen kann man sich auf die Kräfte jener Pflanzen verlassen, die man hierzulande schon vor Generationen gerne eingesetzt hat.
Das bedeutet trotzdem nicht, dass man ab sofort keine Naturmedizin aus fernen Ländern mehr importieren sollte. Zu Bittermelone und Zimt, die jeweils eine regulierende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben, findet sich beispielsweise kein hier heimisches Äquivalent. Und auch die bei Gelenkschmerzen eingesetzte afrikanische Teufelskralle kann man nicht durch eine heimische Pflanze ersetzen. Gut zu wissen, dass gegen Hautprobleme und Infektionen der Harnwege mehr als nur ein Kraut gewachsen ist – teilweise sogar im eigenen Garten.