Rasenpflege vor dem Oster- oder Sommerurlaub
Mit jeder neuen Gartensaison kehrt auch die Frage nach ausreichenden Vorkehrungsmaßnahmen für den bevorstehenden Oster- oder Sommerurlaub wieder. Was tun, wenn niemand zur Hand ist, sich in Abwesenheit um den Rasen zu kümmern?
Nicht zu kurz mähen
Grundsätzlich sollte im Frühjahr der Rasenschnitt kürzer als im Sommer eingestellt werden. Je häufiger dabei gemäht wird, umso dichter ist der Rasenwuchs.
Vor dem Urlaub im Sommer darf die Rasenfläche nur moderat gemäht und getrimmt werden. Längere Grashalme werfen mehr Schatten und verzögern die Austrocknung der Grasnarbe, die Grünfläche beschattet sich ausreichend selbst.
Ein Rasenschnitt nicht kürzer als vier Zentimeter während niederschlagsarmer Perioden ist grundsätzlich von Vorteil, bei höheren sommerlichen Temperaturen eher eine Schnittlänge von circa sechs Zentimetern.
Besonders in heißen Trockenperioden helfen Mulchmäher wie Rasenmähroboter gleichermaßen, Verdunstungsverluste abzumildern. Sie fangen den Rasenschnitt nicht in einem Fangkorb auf, sondern lassen ihn auf der Rasenfläche zurück. So natürlich beschattet, bleibt die Grasnarbe länger feucht.
Dazu wird unerwünschten Wildkräutern vorgebeugt, weil einerseits die Mulchschicht Einsamungen erschwert, anderseits Rasenmähroboter etwa mehrmals in der Woche den Rasen mähen und ein ständig kurzer Schnitt die weitere Entwicklung vieler Rasenunkräuter bremst.
Düngen einstellen
Wenn sich niemand in Familie, Bekanntenkreis oder Nachbarschaft vertretungsweise für die Rasenpflege in der Urlaubszeit findet, empfiehlt sich ein Aussetzen von Düngergaben innerhalb weniger Wochen vor Urlaubsantritt.
Die konzentrierten Nährstoffe im Rasendünger kurbeln den Stoffwechsel der Pflanzen an, mit erhöhtem Wasserbedarf in Folge. Zudem können nicht ausreichend verflüssigte und im Boden versickerte Düngerreste in sommerlichen Trockenperioden Blattmaterial der Graspflanzen verbrennen und nachhaltig schädigen. Braune Stellen im Rasenteppich sind die Folge.
Kann dagegen auch während des Urlaubs ausreichend gewässert werden, erweist sich gerade vor der Abreise eine Düngergabe in Kombination mit einem Unkraut-Vernichter als sinnvoll. Die von Unkraut-Vernichtern ausgehende Gesundheitsgefahr für Kleinkinder und Haustiere scheidet ja durch Abwesenheit aus. Außerdem sind die Wirkstoffe innerhalb weniger Tage umgesetzt, in den Boden eingedrungen und nach außen hin wirkungslos.
Rasenpflege im Frühjahr
Altes Herbstlaub der vergangenen Gartensaison muss von der Rasenoberfläche etwa mithilfe von Rechen oder Laubsauger entfernt werden, um Moosbildung vorzubeugen. Denn sich zersetzendes Laub schafft günstige Nahrungs- und Wachstumsbedingungen.Am einfachsten wird Moosteppichen – sie haben sich vorzugsweise in der feuchten, lichtarmen Winterperiode gebildet - mit Rechen oder Vertikutierer zu Leibe gerückt. Durch Ausharken können auch jüngere Unkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Wegerich-Arten mitentfernt werden. Ältere Exemplare sollten einzeln mit einem speziellen Unkrautmesser ausgestochen werden, damit es zu keiner Blüten- und Samenbildung und damit weiterer Ausbreitung kommen kann.
Auch Magnesiumkalk- oder Dolomitenkalk-Gaben hemmen das Mooswachstum. Der nächste Regen wäscht den Kalk in den Boden und hebt dessen pH-Wert in leicht alkalischen Bereich, der für säureliebendes Moos schädlich ist.
Durch Vertikutieren wird der Rasenfilz aus Graswurzeln, Unkraut und Moos entflechtet, die scharfen Vertikutiermesser zerstören dabei das zusammenhängende Gewebe, welches das Wachstum der Gräser behindert. Der Boden wird wieder durchlässig für Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffe.
Mit Rasenroboter mähen
Mindestens rund alle zwei Wochen sollte ein Rasen vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein gemäht werden – je öfter desto besser, ausreichende Bewässerung in Trockenphasen vorausgesetzt. Moderne Smartsysteme erlauben dabei nicht nur einen regelmäßigen Rasenschnitt mit Hilfe eines Mähroboters, er kann auch bequem während der Abwesenheit ferngesteuert erledigt werden.
Dabei werden die zu mähenden Rasenflächen mit einem Begrenzungsdraht abgesteckt. Er muss um das zu bearbeitende Gelände herumgeführt und an der Ladestation angeschlossen werden. Der schwache Strom, der durch ihn fließt, erzeugt um ihn herum ein Magnetfeld, das der Mähroboter registriert, wenn er in die Nähe des Drahtes kommt. Dabei kann der Draht anfänglich lose auf der Rasenoberfläche aufliegen, mit der Zeit sinkt er allmählich wie von selbst unter die Erdkrume.
Ein zweites Suchkabel führt von der Ladestation bis zu einem entfernten Punkt des Begrenzungsdrahtes, an dem der Mäher seine Arbeit aufnehmen soll. Das Kabel kann aber auch zur Rückführung des Mäh-Roboters zur Ladestation dienen. Sie ist die Tankquelle, um den Akku des Robotermähers mit neuer Energie zu versorgen. Nach getaner Arbeit kehrt der Mäher selbsttätig wieder zur Ladestation zurück.
Damit die Rasenkantenabschlüsse sauber gemäht werden, arbeiten die Roboter leicht über den Begrenzungsdraht hinaus. Nach Herstellerangaben sollen Mähroboter auch Böschungen mit Steigungen von bis zu 36 Prozent bewältigen können. Eingebaute Umweltsensoren wie etwa Regensensoren ermöglichen den Geräten, bei einsetzendem Regen die Basisstation selbstständig aufzusuchen. Der Roboter nimmt erst dann wieder seine Arbeit auf, wenn der Regen aufgehört hat.
Smart wässern
Während den Sommermonaten sollten Rasenflächen nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden wie auch nachts bewässert werden. Verbleiben Wassertropfen während starker Sonneneinstrahlung auf dem Blattgewebe, wirken sie aufgrund der Brechung und Fokussierung des Lichts wie ein Brennglas wirken, Verbrennungen drohen.
Auch kann die Erdoberfläche dann leichter und nachhaltiger mindestens bis in zwei bis drei Zentimetern Tiefe unter der Bodenoberfläche intensiv durchgefeuchtet werden.
Bewässerungssysteme sollten daher mit einer Zeitschaltuhr entsprechend eingestellt werden.
Zudem verdunstet ein großer Teil des Wassers während heißer Mittags- und Nachmittagsstunden und verpufft wirkungslos. Sonneneinstrahlung und Hitze drosseln den Stoffwechsel der Halme und verhindern eine vollständige Wasseraufnahme.
Wird kein automatisches Bewässerungssystem verwendet, gilt es, den Rasen direkt vor Reisantritt noch einmal großzügig und gründlich zu durchwässern. Wird er direkt nach dem Urlaub wieder regelmäßig mit Wasser versorgt, erholt er sich von Trockenperioden im Allgemeinen relativ rasch.
Moderne Smartsysteme können die Arbeit jedoch wesentlich erleichtern und dazu beitragen, dass die Grünfläche selbst während längerer Abwesenheit gut über die Runden kommt.
Smart-Systeme ermöglichen eine ferngesteuerte Kontrolle mittels entsprechender App: Regensensor und Bewässerungsautomat stehen im Funkkontakt mit einem sogenannten Gateway, dem Verbindungsstück zum Internet.
So lassen sich - ausgestattet mit Sensor, Bewässerungssteuerung und Mähroboter - die Endgeräte nicht nur kontrollieren und konfigurieren, sondern zu jeder Zeit von jedem (Urlaubs-)Ort aus ansteuern.
Sensoren liefern dabei aktuelle Messwerte wie Bodenfeuchte, Außentemperatur und Lichtstärke. Entsprechend kann der Mähvorgang dann zielgerichteter selbst aus der Ferne auf die aktuellen Witterungsbedingungen und Erfordernisse abgestimmt werden.
Grundvoraussetzung für smartes Wässern ist zumindest ein Wasseranschluss, an dem das System während des Urlaubs permanent angeschlossen bleibt. Per App-Befehl öffnet sich dann das Ventil am smarten Wasserkontrollsystem. Auch eine Steuerung der Bewässerungszeiten lässt sich mit Hilfe von Smartsystemen problemlos bewerkstelligen.
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