Weißkohl und Sauerkraut
Brassica oleracea var. capitata f. alba Kreuzblütler
Ein wichtiges Lebensmittel im Winter sind die Kohlsorten, insbesondere der Weißkohl und das daraus hergestellte Sauerkraut. Weißkohl wird von Februar bis April unter Glas vorgezogen; ins Freiland sät man ihn von April bis Juni und gepflanzt wird er von Mai bis Juli. Die Kulturdauer ist, je nach Sorte 10 – 22 Wochen. Somit wird der Weißkohl vom Herbst bis in den Spätherbst hinein geerntet. Der spät geerntete Weißkohl hält sich bei einer Lagertemperatur von 0 – 1 Grad 3 bis 6 Monate.
Weißkohl enthält viele Ballaststoffe, aber wenige Kalorien. Er ist reich an Vitamin B (außer B 12), an Folsäure, Vitamin C und an dem Spurenelement Zink, welchem zur Steuerung des Zellstoffwechsel eminent wichtig ist. Weißkohl aktiviert den Kohlenhydratstoffwechsel, belebt Nerven und Gehirn, er regt die Blutbildung an und aktiviert die Zellatmung, ferner kurbelt der Weißkohl das Zellwachstum an und wirkt auch kräftigend auf das gesamte Immunsystem.
Weißkohl kann man auch gut als Salat essen und sogar als Saft trinken. Dieser ist insbesondere für Menschen mit Magengeschwüren sehr wertvoll. Täglich 1 Liter Weißkohlsaft, über den Tag verteilt getrunken, kann helfen, Magengeschwüre innerhalb von 2 – 3 Wochen abheilen zu lassen.
Leider ist der Weißkohl nicht selten mit Pestiziden belastet, daher empfehle ich den Kohl aus biologischem Anbau zu kaufen, zumindest ihn aber kräftig zu waschen und danach abtropfen lassen.
Der Hit in der kalten und dunklen Jahreszeit ist allerdings das aus dem Weißkohl hergestellte Sauerkraut. Die rechtsdrehenden Milchsäurebakterien, die durch die Fermentation des Weißkohls entstehen sind ausgesprochen gesund für die Darmflora und für den Magen. Und das insbesondere in der heutigen Zeit ! Leider nehmen wir nur noch selten Lebensmittel zu uns, die milchsauer vergoren sind, in früheren Zeiten war dies ein wichtiges Mittel zur Lebensmittelkonservierung, aber damit auch zur Gesunderhaltung unseres Darms und damit des größten Immunsystems des Körpers. Neuere Forschungen gehen davon aus, dass Darmkrebs vielfach vermieden werden kann, würden wir mehr milchsauer vergorene Produkte zu uns nehmen.
Tipp: einmal die Woche Sauerkraut! Besonders wichtig ist der Anteil an Vitamin B 12 (im Gegensatz zum unverarbeiteten Weißkohl), das sich im Sauerkraut bildet. Vitamin B 12 kommt gewöhnlich nicht in der pflanzlichen Nahrung vor (Ausnahme unter Umständen Algen), daher ist Sauerkraut auch besonders wichtig für Veganer. Das Vitamin B 12 ist besonders wertvoll für unser Gehirn- und Nervensystem, für die Stimmungslage und die Stressfähigkeit. Es dient unter anderem zum Bau roter Blutkörperchen und somit zur Sauerstoffversorgung der Zellen, es ist wichtig für das Zellwachstum, den Knochenbau (gebt den Kindern Sauerkraut ) und die Fettverwertung. Sauerkraut bietet aber noch andere Vitamine des B-Komplexes, so das B 6, welches wichtig für die Verwertung von Eiweiß ist und das B 3, das gut ist für den Hirnstoffwechsel, für den Gesamtstoffwechsel und für positive Stimmungslagen. Sauerkraut enthält aber auch viel Vitamin C (nicht umsonst hat der englische Weltumsegler James Cook Sauerkraut mit auf seine Reisen genommen), Kalium und auch Zink.
Sauerkraut sollte übrigens nicht gewässert werden, da sonst viele Biostoffe glatt weggespült werden. Den vielleicht sonst zu scharfen Geschmack kann man gut mit der Zugabe von Rosinen, süßen Äpfeln und auch mit geschälten Mandarinen (Tipp von meiner Frau) kompensieren. Am gesündesten ist natürlich rohes Sauerkraut und wenn es gekocht wird, bitte nur sanft “köcheln”, es geht sonst natürlich zu viel Vitamin C verloren.
Übrigens, wussten Sie eigentlich, wer das Sauerkraut erfunden hat ? Es waren die Chinesen! Aber die scheinen das wohl vergessen zu haben, jedenfalls habe ich noch kein Sauerkrautgericht im Chinarestaurant gefunden